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Abschied
Anerkennungskultur
Anlaufstellen
Arbeitslosigkeit
Aufwandsentschädigung
Auslagenerstattung

Abschied nehmen
mit wertschätzung und weitblick

Was heißt Abschied nehmen?

Der Abschied im freiwilligen Engagement markiert den Übergang von der aktiven Mitarbeit zur Beendigung der Tätigkeit. Dieser Prozess betrifft sowohl die Freiwilligen als auch die Organisationen. Abschiede können durch verschiedene Gründe bedingt sein – beispielsweise einen Umzug, veränderte Lebensumstände, das Ende eines Projekts, durch Unzufriedenheit in der Zusammenarbeit oder unauflösliche Konflikte, die zu einem Ende der freiwilligen Tätigkeit führen. Auch in diesen Fällen ist es wichtig, den Abschied wertschätzend und mit Weitblick zu gestalten.

Warum ist das wichtig?

Ein gelungener Abschied ist entscheidend für die Wertschätzung der geleisteten Arbeit. Er hinterlässt im besten Fall positive Eindrücke, stärkt die Beziehung zwischen den Beteiligten und fördert die Bereitschaft der Freiwilligen, sich künftig erneut zu engagieren – sei es in derselben Organisation oder in einem anderen Kontext. Zudem ermöglicht ein gelungener Abschied, die Erfahrungen aus der Zusammenarbeit auszuwerten und daraus zu lernen​​.

Elemente eines gelungenen Abschieds

  1. Abschlussgespräch Das Abschlussgespräch ist ein zentraler Bestandteil des Abschiedsprozesses. In einem vertrauensvollen Rahmen können die Freiwilligen ihre Erfahrungen schildern, Feedback geben und Wünsche äußern. Damit bietet es der Organisation die Möglichkeit, die Zusammenarbeit zukünftig zu optimieren.

    Folgende Fragen können in einem Abschlussgespräch hilfreich sein:

    • Was hat der*dem Freiwilligen besonders gefallen?

    • Welche Herausforderungen oder Konflikte gab es?

    • Gibt es Verbesserungsvorschläge für die Organisation?

    • Kann sich der*die scheidende Freiwillige vorstellen, in Zukunft erneut ehrenamtlich aktiv zu werden?

  2. Engagement-Nachweis Ein schriftlicher Nachweis über die geleistete Tätigkeit ist ein wichtiger Teil der Anerkennung. Dieser Nachweis kann formale Aspekte wie die Dauer des Engagements, die ausgeübten Tätigkeiten und besondere Erfolge oder Kompetenzen umfassen. Er ist nicht nur eine Geste der Wertschätzung, sondern kann den Freiwilligen auch bei Bewerbungen oder beruflichen Weiterentwicklungen nützlich sein.

  3. Anerkennung und Wertschätzung Die Würdigung der geleisteten Arbeit kann durch eine kleine Abschiedsfeier, ein persönliches Dankesschreiben und/oder ein symbolisches Geschenk erfolgen. Solche Gesten drücken Dankbarkeit aus und stärken das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft gewesen zu sein. Eine Abschiedsveranstaltung kann zugleich die Chance bieten, die Arbeit der Freiwilligen öffentlich sichtbar zu machen und ihr Engagement zu feiern.

  4. Übergabe und Dokumentation Bei langfristigen Tätigkeiten ist es sinnvoll, die Arbeitsergebnisse und wichtige Informationen zu dokumentieren und an potenzielle Nachfolger*innen weiterzugeben. Dies gewährleistet, dass die Tätigkeit nahtlos fortgeführt werden kann.

Fazit

Der Abschied einer freiwilligen aktiven Person ist integraler Bestandteil der Freiwilligenarbeit. Er würdigt die Menschen und ihre Arbeit, schafft Raum für Reflexion und legt den Grundstein für zukünftiges Engagement. Ein respektvoll gestalteter Abschied stärkt die Beziehung zwischen Freiwilligen und Organisationen und prägt die Erinnerung an das Engagement positiv.

Links:

Vorlagen zur Erstellung eines Kompetenznachweises:
https://www.deinehrenamt.de/Kompetenznachweis

Hinweise für Freiwillige

  • Offenheit im Feedback: Das Abschlussgespräch ist eine gute Gelegenheit, um Rückmeldungen zu geben. Das hilft der Organisation, besser zu werden, und hinterlässt einen positiven Eindruck.

  • Engagement-Nachweis einfordern: Ein schriftlicher Nachweis über die Tätigkeit kann hilfreich sein, zum Beispiel im beruflichen Leben Beruf oder für ein neues Ehrenamt.

  • Reflexion und Dankbarkeit: Sich die Zeit nehmen, über die eigenen Erfahrungen nachzudenken und zu überlegen, was man daraus gelernt und mitgenommen hat. Auch der Dank an Kolleg*innen und Verantwortliche (Freiwilligenkoordinator*innen) zeigt Wertschätzung.

Hinweise für Organisationen

  • Kontakte aufrechterhalten: Die Verbindung zu ehemaligen Freiwilligen halten, zum Beispiel durch Einladungen zu Veranstaltungen, den Versand eines Newsletters oder die Einführung eines Almuni-Clubs.

  • Feedback nutzen: Der Abschied eines*r Freiwilligen bietet die Chance, gemeinsam die eigene Arbeit zu reflektieren und Verbesserungsideen zu entwickeln.

Tipp

Der Abschiedsprozess sollte immer an die Freiwilligen angepasst sein - nicht umgekehrt!