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ehrenamt vs.
freiwilliges Engagement:
definition und abgrenzung

In Deutschland engagieren sich Millionen Menschen unentgeltlich für das Gemeinwohl. Häufig werden dabei die Begriffe "Ehrenamt" und "freiwilliges Engagement" synonym verwendet. Doch obwohl beide Formen freiwilliger Tätigkeit der Gesellschaft zugutekommen, unterscheiden sie sich.

Ehrenamt

Der Begriff „Ehrenamt“ bezeichnet traditionell eine freiwillige und unentgeltliche Tätigkeit, die offiziell, durch Berufung oder Wahl in ein Amt erfolgt. Klassische Beispiele sind Positionen in Vorständen von Vereinen, Funktionen im kommunalen Bereich oder die Tätigkeit als Schöffe*in am Gericht.


Typisch für das Ehrenamt ist:

 

  • Langfristige Bindung: Ehrenämter werden meist über mehrere Jahre ausgeübt.

 

  • Hohe Formalisierung: Sie sind oft mit einem Mandat oder Amt verbunden und bringen spezifische Pflichten und Verantwortungen mit sich.

 

  • Gesellschaftliche Anerkennung: Da diese Tätigkeiten ein besonders hohes Ansehen genießen, sind sie mit dem Begriff „Ehre“ verknüpft.

Freiwilliges Engagement

Im Gegensatz dazu ist freiwilliges Engagement ein Sammelbegriff für alle Arten unentgeltlicher, gemeinwohlorientierter Tätigkeiten, unabhängig davon, ob sie formal oder informell organisiert sind. Beispiele hierfür sind Tätigkeiten in der Nachbarschaftshilfe, Umweltinitiativen oder kulturellen Projekten.


Merkmale freiwilligen Engagements:

 

  • Flexibilität: Es kann sowohl kurzfristig und projektbezogen als auch längerfristig erfolgen.

 

  • Geringere Formalisierung: Freiwilliges Engagement erfolgt oft ohne die Übernahme eines offiziellen Amtes, wodurch weniger formelle Verpflichtungen bestehen.

 

  • Vielfältige Einsatzfelder: Neben klassischen gemeinnützigen Organisationen bieten auch Unternehmen und Bildungseinrichtungen Möglichkeiten für Engagement.

Beide Formen tragen maßgeblich zum sozialen Zusammenhalt bei und fördern die Teilhabe der Bürger*innen an der Gesellschaft.

Relevanz des Engagements in Bremen

Sowohl das Ehrenamt als auch das freiwillige Engagement spielen in Bremen eine zentrale Rolle.

 

39,7 % aller Deutschen ab 14 Jahren sind laut der größten Engagementstudie, dem deutschen Freiwilligensurvey engagiert. Das entspricht prozentual auf die Bevölkerung umgelegt in Bremen rund 196.000 Menschen, in Bremerhaven rund 39.000, also insgesamt ca. 235.000 Menschen.

 

Gerade das Ehrenamt ist immer noch mehrheitlich (wenn auch mit rückläufigem Trend) in Vereinen organisiert: 2023 waren 3.597 Vereine im Land Bremen gemeldet.

 

Die Vielfalt des Engagements in Bremen (Stadt) wird in der digitalen Engagementbörse der Freiwilligen-Agentur Bremen sichtbar. Hier finden sich über 400 Mitmachangebote aus verschiedenen Tätigkeitsfeldern von der Arbeit mit Senior*innen, Menschen mit Behinderung, Kindern oder Geflüchteten oder auch im Bereich der Klima- oder Bildungsarbeit. Auch in Bremerhaven listet die Freiwilligenagentur zahlreiche Angebote.

 

Alle zwei Jahre findet im Bremer Rathaus zudem die Freiwilligenbörse Aktivoli statt, auf der sich jeweils rund 80 Freiwilligenorganisationen präsentieren – hier wird die Vielfalt des Engagements in Bremen erlebbar.

 

Die Städte Bremen und Bremerhaven fördern das freiwillige Engagement auf unterschiedliche Weise: Durch die finanzielle Unterstützung von Freiwilligen- und Quartiersprojekten, Freiwilligenorganisationen und Netzwerkstrukturen, die Zuwendung für die Ausbildung von Übungsleiter*innen im Sport, die Bereitstellung von Mitteln für den Bremer Qualifizierungsfonds (BQF) oder auch durch Anerkennungsformate wie die Ehrenamtskarte, Ehrungen, den Tag der Freiwilligen und Helfer*innen und den jährlichen Senatsempfang für Freiwillige in Bremen oder Neujahrsempfang in Bremerhaven. Zudem hat der Bremer Senat mit der 2023 veröffentlichten Engagementstrategie den hohen Stellenwert von Ehrenamt und Engagement für das Land Bremen verankert und sich damit zu der Förderung von guten Rahmenbedingungen für Engagement und Ehrenamt bekannt.

 

Fazit

Sowohl Ehrenamt als auch freiwilliges Engagement sind unverzichtbare Stützen des gesellschaftlichen Lebens. Sie ermöglichen den Menschen, sich aktiv einzubringen, Verantwortung zu übernehmen und soziale Kompetenzen zu entwickeln. Für Organisationen und Kommunen ist es daher entscheidend, gute Rahmenbedingungen für freiwillige Tätigkeiten zu schaffen und die Engagierten angemessen zu unterstützen.